homify 360°: Niedrigstenergiehaus in Wien-Grinzing

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
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Das Architekturbüro Abendroth Architekten hat sich auf die Planung und den Bau von energieeffizienten Gebäuden spezialisiert. Darunter zählen Niedrigenergie-, Passiv-, Nullenergie- und Plusenergiehäuser. Im Zuge der steigenden Energiekosten ist die Spezialisierung eine intelligente und überaus sinnvolle Aufgabe. 

Das Büro plante für eine Familie einen Neubau. Dieser sollte die Möglichkeit bieten, die diversen Anforderungen der Bewohner in einem Gebäude zu vereinbaren. Der Komplex verfügt über zwei zusammen oder getrennt nutzbare Wohneinheiten. Die Mutter der Bauherrin benötigte eine barrierefreie Wohnung mit ebenerdigen Zugang zum Haus sowie einem integrativen Anschluss zur Familie der Tochter. 

Position

Der steil abfallende Nordhang erforderte von den Planern eine besondere Herangehensweise. Denn das Sonnenlicht sollte, trotz der kniffligen Lage des Hauses, natürlich bestens ausgenutzt werden. So musste das Sonnenlicht von der höher gelegenen Straßenseite in das Untergeschoss geleitet werden. Jedoch wollte man vermeiden, dass vorbeigehende Passanten zu viele Einblicke in das Hausinnere erhalten. Man entschied sich für einen Luftraum von der Westterrasse aus, der die unten liegenden Räume mit der Energie der Sonne versorgen sollte.

Schnitt, Sonneneinstrahlung im Sommer

Um euch einen Einblick in die Arbeit des Architekturbüros zu ermöglichen, haben wir diesen Schnitt des Hauses. Hier kann man bestens erkennen, wie die Planer den natürlichen Lichteinfall in die Öffnungen des Hauses grafisch aufzeichneten und damit die bestmögliche Helligkeit sowie Wärme ausnutzen. 

Technische Details

Da die Bodenverhältnisse äußerst schlecht sind, war eine Pfahlgründung vonnöten. Eine Pfahlgründung ist ein Verfahren der Tiefgründung. Diese wird angewendet, um die Lasten des Bauwerks nicht direkt unterhalb des Gebäudes in den Untergrund zu leiten, sondern über zusätzliche senkrechte Elemente tiefer in die Erde abzuleiten. Da das Haus eine hohe Energieeffizienz erreichen sollte, wurde die Wärmedämmung auf die Bodenplatte verlegt, um die Wärmebrücken im Bereich der Pfähle zu vermeiden. Die Außenwände stehen auf Stahlfüßen und haben einen warmen und gedämmten Fuß. Zusätzlich wurden die Fenster mit einer Dreischeibenverglasung gedämmt. Lediglich die suboptimale Ausrichtung gen Norden ließ den begehrten Passivhausstandard nicht zu. Die Haustechnik entspricht jedoch der eines Passivhauses. Eine Komfortlüftungsanlage sorgt automatisch für frische Luft in allen Räumen. Als Heizung dient eine Sole-Wasser Erdwärmepumpe, die von einer Tiefenbohrung gespeist wird. Die Wärme wird über eine Fußbodenheizung in das Gebäude eingebracht.

Gestalt

Wie eine kleine Festung liegt das Mehrfamilienhaus in einem tiefer liegenden Niveau zur Straßenseite. Die Fassade wurde mit einem strahlend weißen Putz versehen und wirkt dadurch zeitlos. Prägnant bei dem Entwurf sind die großen Öffnungen, die die Neugierde der Passanten wecken, jedoch keinerlei Aufschluss in das Innere gewähren. Diverse Raumszenarien werden mithilfe von kubischen Verschiebungen ermöglicht. 

Innenraum

Der Innenraum setzt die Gestalt des Äußeren konsequent fort. Geradlinige und kubische Formen bestimmen den Bereich. Hier sind wir im großzügigen Wohnbereich, der einen fließenden Charakter aufweist und die verschiedenen Wohnbereiche miteinander verbindet. Das Farbkonzept wird durch die rotgrauen Sichtbetonflächen in Kombination mit den sanften Kolorationen geprägt. Die Bauherrin wünschte sich einen pflegeleichten und strapazierfähigen Boden, da sie Hunde besitzt. Der rotbraun schillernde Linoleumbelag des Bodens trifft auf eine dunkelviolette Stiegenhauswand. Das Schlafzimmer wurde in einem kräftigen Blau gestaltet. Die kalten Farben ergänzen sich bestens und sorgen für eine harmonische Stimmung. Um diese benannte Stimmung abzurunden, sorgt ein kleiner Scheitholzofen für Komfort.

Sichtbeton

Das Thema Sichtbeton ist im ganzen Gebäude präsent. Wände, Decken, Stufenoberflächen und Brüstungen sind aus Fertigteilen hergestellt worden und verfügen über eine makellos glatte Oberfläche. Ebenso sind die Stützmauern der Außenanlagen, die Garagenzufahrt sowie weitere Elemente des Außenbereichs in Sichtbeton gehalten.

Wenn ihr mehr über Sichtbeton erfahren wollt, schaut in das Ideenbuch: Häuser aus Sichtbeton

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